Heute möchte ich einen aktuellen Wettbewerbsbeitrag vorstellen, der in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten Armin Henne entstanden ist. Während bei der werbewirksamen Visualisierung von Immobilien oft eine realistische Darstellung zielführend ist, hat man bei der Landschaftsvisualisierung größere gestalterische Spielräume. Oft bietet es sich hier an, skizzenhaft anmutende Bilder zu illustrieren, die der Phantasie des Betrachters Spielraum lassen.
Die Neugestaltung des Platzbereiches vor dem Neukirchener Erziehungsverein beruht auf der Idee, eine moderne Auftaktsituation für die anliegende Hochstraße unter Berücksichtigung eines ausgewogenen Verhältnisses von versiegelten und begrünten Flächen zu schaffen. In Zeiten von zunehmender städtebaulicher Verdichtung gewinnt die nachhaltige Planung von öffentlichen Flächen zunehmend an Bedeutung.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden und zudem einen Ort zu schaffen, der der Orientierung und Adressbildung dient, wurde ein skulpturaler Grünbereich entwickelt. Unter Berücksichtigung der städtebaulichen Kanten und Fluchten wurde die Form eines begrünten Dreiecks ausgebildet, das eine räumliche Erhöhung in Richtung seiner Ecken auf 1,20 m im Norden bzw. 1,60 im Süden erfährt. Aus einer herkömmlichen Grünfläche wird somit ein Volumen, das durch sein Erscheinungsbild nicht nur der Adressbildung des Platzes dient, sondern diesen auch räumlich gliedert. Es entsteht ein Formenspiel zwischen Dreieck (Grünflächen) und Quadrat (Denkmal). In das Dreieck integrierte Bänke laden zum Verweilen ein und eignen sich zur Ausführung diverser Veranstaltungen.
Aus der ursprünglichen Platzfläche und den dazugehörigen Kanten entstehen Raumfolgen unterschiedlicher Nutzung und Aufenthaltsqualität. So wird die nördlich angrenzende Hochstraße räumlich über den Platz verlängert. Die dazugehörigen Flächen dienen aber nicht nur der Erschließung durch Fußgänger, sondern auch als Fläche für diverse Märkte, die sich vom Platz aus Richtung Hochstraße erstrecken.Im Norden entstehen großzügige Aufenthaltsflächen mit Freitreppe und Terrassen für den Gastronomiebereich, während sich der Platz im Zentrum weiträumig öffnet und Blickbeziehungen ermöglicht.Form und städtebauliche Anordnung des Dreiecks rahmen das steinerne Kriegerdenkmal ein und betonen es zusätzlich. Gleichzeitig entsteht eine räumliche Abgrenzung zur Andreas-Bräm-Straße, die der Aufenthaltsqualität auf dem Platz dienlich ist.
Die vorherrschende Teilung des Platzes durch die Mozartstraße und die damit einhergehende Priorisierung des Straßenverkehrs wird durch Verwendung eines einheitlichen, im Reihenverband verlegten Betonpflasters aufgehoben. Die stark zurückgenommene Straßenführung in Form von grau akzentuierten Pflasterbändern und gestalterisch eingefassten Schlitzrinnen dient der Sensibilisierung des fließenden Verkehrs auf dem Platz. Um zudem die Barrierefreiheit des Platzes zu gewährleisten und gleichzeitig die Anbindung an den Einkaufs- und Gastronomiebereich zu verbessern, wird das Bodenniveau im nördlichen Platzbereich entsprechend angehoben.
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